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Giardien

Giardien und was sie mit der Ernährung zu tun haben

Giardien sind kein Pappenstil, die nach einer einmaligen Kur verschwinden und schon gar nicht lassen sie den Darm unbeschädigt. In letzter Zeit habe ich oft das Gefühl, ein Giardienbefall wird wie eine Kinderkrankheit betrachtet, die ein Hund nun einmal durchmacht und fast schon zum Heranwachsen dazugehört. 

Giardien können die Darmschleimhaut nachhaltig zerstören und eine Erkrankung daran ist absolut nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Giardien sind einzellige Parasisten, so genannte Geißeltierchen, die als Zysten in den Dünndarm von Hunden, Katzen und anderen Heimtieren gelangen und sich dort in fortpflanzungsfähige Einzeller, Trophozoiten, entwickeln. Diese vermehren sich rasant. Im Dünndarm können Giardien großen Schaden anrichten, da sie sich an die Darmschleimhaut heften und sich von dieser ernähren, sie somit nachhaltig schädigen. Dieser Schaden äußert sich dann in schweren blutigen Durchfällen, Bauchschmerzen, Krämpfen, Übelkeit, Erbrechen, Fieber, Schüttelfrost bis hin zu Gewichtsverlust.

Im Dickdarm werden diese Einzeller wieder zu Zysten und werden mit dem Kot ausgeschieden. Ein Hund, der mit Giardien infiziert ist, kann bis zu 5 Wochen lang bis zu zehn Millionen sowohl Zysten als auch Trophozoiten pro Gramm Kot ausscheiden. Nur wenige davon reichen aus, um ein anderes Tier zu infizieren. Mit Giardien verunreinigtes Wasser, Futter oder auch der Kot anderer Tiere sind die Ansteckungsquellen und Giardien können auch im Kot von Hunden nachgewiesen werden, die nicht nicht an einer Giardiose erkrankt sind, also keinen Durchfall haben. Die Zysten haben eine sehr widerstandsfähige Hülle, die es ihnen ermöglicht, außerhalb des Darms für viele Tage zu überleben, in feuchter Umgebung sogar bis zu 3 Monaten. Giardien sind Parasiten, die in unserer Umwelt leben und für einen gesunden Hund zunächst keine Gefahr darstellen. Gefährlich werden diese Parasiten für Hunde mit einem geschwächten Immunsystem wie Welpen und Junghunde, Senioren oder Hunden, die bereits eine bestehende Darmproblematik haben.

Um eine akute Giardiose festzustellen wird der Kot im Labor untersucht. Meistens werden Hunde mit übel stinkendem, schleimigem und teils blutigem Durchfall in der Praxis vorgestellt und anschließend mit einem strengen Protokoll eines Wurmmittels behandelt.

Giardien gewinnen Energie im Darm auf anaeroben Weg, also ohne Sauerstoff durch Vergärung. Hier kommt jetzt die Ernährung ins Spiel. Giardien brauchen zum Selbsterhalt große Mengen von Zucker, die sie durch stärkehaltige Ernähung des Wirtstiers erhalten. Giardien lieben Zucker! Aus Stärke in Form von Reis, Kartoffeln oder Nudeln im Alleinfuttermittel oder in Futtermitteln mit hohem Anteil an pflanzlichen Nebenerzeugnisse (u.a. Abfälle aus der Nahrungsmittelindustrie von Backwaren) wird im Dünndarm durch das Enzym Amylase Zucker. Eine stärkereiche Fütterung ist also fast schon Grundlage für eine Giardiose. Schon die meisten Welpen bekommen stärkereiches Futter. Durch ihre unausgebildete und anfällige Darmflora sind es vor allem Welpen und Jungtiere die an einer Giardiose erkranken. Während Kohlenhydrate in Form von Stärke zur Energiegewinnung zu einem bestimmten Anteil im Futter sinnvoll sind und auch zum Päppeln für untergwichtige Hunde durchaus Sinn haben, ist die übermäßige Fütterung nicht nur für den Darm schädlich, sondern auch für die Bauchspeicheldrüse. Futtermittel, die auf Stärke basieren (Reis, Reismehl, Kartoffeln, Maisstärke) sind kein (Welpen)futter, sondern gehören aus dem Futternapf verbannt. Ganz besonders bei einem Befall von Giardien. Zu einer Behandlung mit Wurmmitteln bei einer Giardiose gehört auch zwingend der Entzug der Nahrungsgrundlage dieser Parasiten durch eine Futterumstellung. D.h. der Hund bekommt eine Schonkost aus Proteinen und Gemüse, keinen Reis, keine Kartoffeln. Nach einer Behandlung gegen Giardien muss der in Mitleidenschaft gezogene Darm wieder regeneriert und aufgebaut werden. Passiert das nicht, ist der nächste Giardienbefall vorprogrammiert. 

Wenn Ihr Hund an einer Giardiose erkrankt ist, können Sie den Behandlungserfolg auch durch strenge Hygiemaßnahmen zuhause unterstützen. Hundedecken, Spielzeug sollten bei mindestens 60° gewaschen werden, Liegeflächen möglichst auch. Außerdem ist die Napfhygiene A und O! Es sollte sich von selbst verstehen, dass Hundenäpfe (sowohl Futter- als auch Wassernapf) täglich gründlich gereinigt werden! Wir möchten schließlich auch nicht eine wochenlang von unseren benutzten Tellern essen.

Hier die schlechte Nachricht. Hunde, die einmal an einer Giardiose erkrankt waren, werden diese Parasiten nie wieder vollständig los. Mit der richtigen, ausgewogenen und abwechslungsreichen Ernährung, die den Darm und das Immunsystem stärkt, bleiben die meisten Hunde aber symptomfrei. Wird dem Hund weiter minderwertiges auf Stärke basiertes Futter gefüttert, werden sich auch die Giardien wieder vermehren und weiter und erneut nachhaltig die Darmschleimhaut zerstören. 

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